Verstopfung – und nun?
Viele Menschen leiden im Laufe Ihres Lebens zunehmend an Verstopfung. Dies liegt vor allem an mangelnder Bewegung und dem verminderten Durstgefühl. Mit einigen einfachen Tipps kann Abhilfe geschaffen werden:
Der Dickdarm heißt nicht so etwa weil er dick ist, sondern weil er den unverdauten Rest unserer Nahrung „eindickt“, ihm also das Wasser entzieht, was wir sonst in großen Mengen über den Darm verlieren würden. Bei zu trägen Darmbewegungen verweilen die Verdauungsreste länger im Dickdarm. Das führt zu stärkerem Flüssigkeitsentzug und damit zu härterem Stuhl. Wichtig ist es also, die Darmbewegung anzuregen und den Stuhl weich zu halten. Dies kann einfach gelingen:
Reichlich Flüssigkeit
Kaffee
Sauermilch
Säfte, Mineralwasser
Bewegung und Sport
Kakao, Pudding und Soßen
unregelmäßige Mahlzeiten
schwarzer Tee (insbes. lang gebrüht)
Süßigkeiten
Unterdrückung des Stuhldrangs
bestimmte Medikamente wie starke Schmerzmittel, Codein, ß-Blocker, Psychopharmaka, Mittel gegen Magensäure, Epilepsie-Medikamente, manche Blutdruckmittel
Weitere Maßnahmen, die helfen können:
- Der Dickdarm verläuft rahmenförmig vom rechten Unterbauch aufwärts zum rechten Rippenbogen, von dort wie eine etwas durchhängende Girlande quer zum linken Rippenbogen und schließlich wieder abwärts zum linken Unterbauch. Eine entlang diesem Verlauf durchgeführte, knetende Bauchmassage am Morgen ist der erste Schritt, einen trägen Darm in seiner Eigenbewegung – der Peristaltik – anzuregen.
- Ein Glas Wasser vor dem Frühstück kann die Darmtätigkeit anregen.
- Essen Sie mit Genuss und in Ruhe. Dann fließen die Verdauungssäfte reichlich und bringen den Darm in Bewegung.
- Verschieben Sie nicht den Gang zur Toilette. Andererseits sollten Sie aber auch nicht die Darmentleerung erzwingen. Zwischen dreimal am Tag bis zu zweimal in der Woche ist durchaus normal.
- Sauerkraut putzt den Darm! Man kann auch gut eine kleine Portion Sauerkraut in einer Gemüsesuppe zu sich nehmen.
Sind Abführmittel sinnvoll?
Die meisten Abführmittel führen zu einem Gewöhnungseffekt, weshalb von einer dauerhaften Einnahme unbedingt abzuraten ist. Ausnahmen hiervon sind Quellmittel wie Macrogol (z.B. bis 3xtgl. 1 Beutel in einem Glas Wasser) oder Milchzucker, die Lactulose (z.B. 3xtgl. 10ml), welche Wasser in den Darm zieht. Diese Medikamente erhalten Sie rezeptfrei in der Apotheke und können auch über einen längeren Zeitraum genommen werden. In bestimmten Fällen, z.B. wenn Ihnen Ihr Arzt dauerhaft ein starkes Schmerzmittel (Morphium, Fentanyl u.a.) verordnet hat, welche regelhaft zu Verstopfung führt, kann eine Verordnung über ein Kassenrezept erfolgen. Sprechen Sie Ihren Arzt rechtzeitig darauf an!