Corona-Impfungen in der Hausarztpraxis
Liebe Patientinnen und Patienten,
endlich ist es soweit! Seit Anfang April 2020 können wir in der Hausarztpraxis Pfeifer Coronaimpfungen durchführen. Wir werden nach aktuellem Stand einmal pro Woche Impfungen erhalten. Derzeit haben wir keine Wahl des Herstellers, müssen also erstmal verimpfen was geliefert wird. Natürlich müssen auch wir uns streng an die derzeitig noch gültigen Priorisierungsrichtlinien halten.
Derzeit erreichen uns ständig emails und Anrufe von Patienten, die sich „auf die Liste“ setzen lassen möchten. Bitte sehen Sie hiervon ab! Wir werden uns anhand der Priorisierungsrichtlinie und Menge des zur Verfügung stehenden Impfstoffs von uns aus telefonisch an Sie wenden um Ihnen ein Impfangebot zu machen. Die häufigen emails und Anrufe der Patienten sind zwar verständlich, blockieren aber unsere Produktivität und alles dauert nur noch länger als notwendig.
Wie kann ich mich am besten auf die Impfung vorbereiten?
Wenn Sie von uns ein Impfangebot erhalten, erfahren Sie auch, mit welchem Impfstoff wir die Impfung durchführen können. Sie helfen uns sehr, wenn Sie bereits im Vorfeld fertig ausgefüllte Anamnesebogen und Einverständniserklärung mitbringen. Auf der Seite des Robert-Koch-Instituts finden Sie die jeweils aktuellsten Exemplare. Hier ist der entsprechende Link. Bitte beachten Sie, dass es je nach Impfstoff (mRNA- oder Vektorimpfstoff) unterschiedliche Aufklärungsbögen gibt!
Wie läuft die Impfung bei uns ab?
Bringen Sie unbedingt Ihren Impfpass mit zur Impfung! Sollten Sie die Aufklärungsbögen nicht im Vorfeld ausfüllen können, erhalten Sie diese zunächst bei uns zum Ausfüllen in der Praxis. Nach Aufklärung beim Arzt erfolgt direkt die Impfung. Danach müssen Sie noch 15 Minuten in der Praxis verweilen um eventuelle Akutreaktionen abzuwarten.
Wann sind Zweitimpfungen fällig?
Nach derzeitigem Stand sind Zweitimpfungen in folgenden Abständen vorgesehen:
- BioNTech/Pfizer: Nach 6 Wochen
- AstraZeneca: Nach 3 Monaten
Sie erhalten bei der Erstimpfung bereits einen Termin für die Zweitimpfung von uns.
„Ich will aber kein AstraZeneca…“
Durch schlechte Kommunikation von vielen Seiten ist der Impfstoff von AstraZeneca leider sehr in Verruf geraten. Das erfahren wir durch regelmäßige Arbeit im Impfzentrum jeden Tag anhand unzähliger, immer gleicher Diskussionen mit Patienten um den Impfstoff. Nach derzeitigem Stand ist eine Impfstoffauswahl durch den Patienten leider (noch) nicht möglich.
Momentan wird in in Deutschland eine Impfung mit AstraZeneca ab dem 60. Lebensjahr empfohlen, im Einzelfall (wenn sich Patient und Arzt dafür entscheiden) auch bei jüngeren Personen. Das Risiko einer Sinusvenenthrombose nach Impfung mit AstraZeneca wird derzeit mit 0,0005% beziffert. Würde man 1.000.000 Menschen nicht gegen Corona impfen, sterben etwa 5.000-10.000 davon an Covid-19, aber „nur“ 5 Menschen von 1.000.000 Impflingen würden an den Folgen einer Sinusvenenthrombose sterben. Der Nutzen überwiegt das Risiko also bei weitem! Ebenso wird das Risiko eine Hirnblutung nach der Einnahme einer Tablette Aspirin bei einer Kopfschmerzattacke zu erleiden als höher eingeschätzt, als nach einer AstraZeneca-Impfung eine Sinusvenenthrombose auszulösen. Machen Sie sich dabei bei der Einnahme von Aspirin Gedanken?
Gerade bei Patienten ab 60 Jahren kann man also nach Abwägung von Nutzen und Risiko eindeutig zur Impfung mit AstraZeneca raten – ein Restrisiko wird aber wie oben beschrieben immer bleiben und kann auch nicht wegdiskutiert werden.
Bitte machen Sie sich hierüber bereits im Vorfeld Gedanken, so dass wir bei einem telefonischen Impfangebot an Sie zügig zu einer Entscheidung kommen können. Die Organisation der Impftermine kostet uns sonst unverhältnismäßig viel Zeit, die wir für andere Dinge sinnvoller verwenden könnten. Nur zur Verdeutlichung: Für die Organisation von 20 Impfterminen haben wir am Telefon zuletzt 7 Stunden Zeit gebraucht, um 20 Personen zu finden und diese von einer Impfung mit AstraZeneca zu überzeugen! So kann es auf jeden Fall nicht weitergehen – wir haben ja auch noch die normale Patientenregelversorgung und die Corona-Schnelltests zu bewältigen!
Bitte helfen Sie mit, damit wir alle gut durch diese schwierige Zeit kommen!