Masernimpfschutz checken!
Impfung gegen Masern nicht verpassen!
Wie in vielen Medien nachzulesen ist, erlebt Europa zur Zeit eine deutliche Zunahme der Masernerkrankungen. Grund hierfür ist vor allem die zunehmende Impfmüdigkeit der Bevölkerung und die völlig übertrieben Angst vor Impfkomplikationen. Häufige Diskussionen in der Arztpraxis zu diesem Thema sind an der Tagesordnung. Daher möchte ich an dieser Stelle zur Kontrolle des Impfstatus, insbesondere gegen Masern, anregen!
Statistisches zur Masernerkrankung
- Die Schutzwirkung nach einer einmaligen Impfung gegen Masern liegt bei 94-95%.
- Die Schutzwirkung nach einer zweimaligen Impfung gegen Masern liegt bei 99%.
- Im vergangenen Jahr haben sich in Europa laut Weltgesundheitsorganisation so viele Menschen mit Masern angesteckt wie seit zehn Jahren nicht mehr. Betroffen waren im Jahr 2018 ca. 82.600 Erkrankte, von denen etwa jeder tausendste daran verstorben ist.
- Die Sterblichkeitsrate an Masern liegt bei 0,05%-0,1%.
- Die amerikanische Autismus-Wissenschaftsstiftung (Autism Science Foundation) weist ausdrücklich darauf hin, dass es keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen der MMR-Impfung und Autismus gibt (Quellen).
- Etwa 5–15% der Geimpften zeigen besonders nach der ersten Impfung die sogenannten „Impfmasern“ mit mäßigem Fieber, flüchtigem Hautauschlag und Symptomen an den Atemwegen, meist in der zweiten Woche nach der Impfung. Hierbei handelt es sich aber um eine milde, selbstlimitierende Symptomatik, die nicht ansteckend ist.
Empfehlung für Personen die nach 1970 geboren wurden
Eine einmalige Impfung gegen Masern ist generell für alle Erwachsenen empfohlen, die nach 1970 geboren wurden und noch gar nicht oder nur einmal in der Kindheit gegen Masern geimpft wurden oder deren Impfstatus unklar ist. Es sollte vorzugsweise MMR-Impfstoff (=Kombinationsimpfstoff gegen Masern-Mumps-Röteln) verwendet werden.
Empfehlung für Personen die vor 1970 geboren wurden
Personen, die vor 1970 geboren wurden, haben mit hoher Wahrscheinlichkeit die Masern bereits durchgemacht. Wenn vor 1970 geborene Erwachsene jedoch Kontakt zu Masernerkrankten hatten und nicht genau wissen, ob sie durch vorherige Erkrankung oder Impfung gegen eine Infektion geschützt sind, sollten auch sie sich gegen Masern impfen lassen. Auch hier empfiehlt die STIKO den MMR-Impfstoff. Diese sogenannte „postexpositionelle Impfung“ sollte möglichst innerhalb von 3 Tagen nach Kontakt zu Masernkranken erfolgen.
Sinn der Impfung gegen Masern
Die Empfehlung zur routinemäßigen Masernimpfung im Erwachsenenalter wurde 2010 von der Ständigen Impfkommission (STIKO) ausgesprochen, um Masernausbrüche in der Bevölkerung zu verhindern und damit der Elimination der Masern im europäischen Raum ein gutes Stück näher zu kommen. Die Empfehlung soll des Weiteren dazu beitragen die Herdenimmunität zu stärken und so Personen zu schützen, die selbst nicht aktiv geimpft werden können.
Wer zahlt die Impfung?
Die Impfung ist in Deutschland eine Kassenleistung und kostet den Patienten nichts – sie schützt aber ihr Leben!