Hepatitis A

Hepatitis A – Die Reisegelbsucht

Über die Erkrankung

Der Erreger, das Hepatitis-A-Virus kommt weltweit vor. Hierbei besteht ein deutliches Nord-Süd-Gefälle in Europa. In Ländern der Dritten Welt haben bereits 90% der 10-Jährigen eine Infektion durchgemacht. In den Industrieländern ist die Durchseuchungsrate viel geringer. Man rechnet mit etwa 5% aller 20-Jährigen. Durch dieses Gefälle besteht ein hohes Infektionsrisiko für Reisende z.B. aus Deutschland insbesondere bei Reisen „der Sonne entgegen“. Dabei ist auch in „guten Hotels“ eine Infektion möglich, Rucksacktouristen haben ein etwa 7-fach höheres Infektionsrisiko als Hotelurlauber.

Vorsicht bei Eiswürfeln!

Vorsicht bei Eiswürfeln!

Die Übertragung erfolgt durch eine sog. fäkal-orale Schmierinfektion (kontaminierte Lebensmittel, Wasser, gewaschener Salat, Eiswürfel…), seltener auch durch kontaminiertes Blut und Sexualkontakte. Das Virus ist hochansteckend. Die Erkrankung beginnt oft mit Fieber, Krankheitsgefühl, Kopf- und Muskelschmerzen. Hinzu kommen Übelkeit, Erbrechen und Bacuhschmerzen. Es folgt eine bis zu 3 Wochen dauernde Gelbsucht mit dann langsamer Genesung. Tödliche Verläufe sind sehr selten. Schwangere und kleine Kinder können besonders schwer erkranken. Bei über 50-Jährigen liegt die Sterblichkeit bei bis zu 3%.

Prophylaxe

Hygienische Maßnahmen. „Boil it, cook it, peel it or forget it.“ – dieser alte Spruch gilt besonders bei der Hepatitis A. Vorsicht bei Kontakt mit Virusausscheidern. Verzicht auf Wasser (Eiswürfel!) unklarer Herkunft. Am besten selbst geöffnete Getränkedosen verwenden. Verzicht auf Rohkost. Den besten Schutz stellt die Impfung dar!

Impfung

Bei Reisen in den Süden gehört die Hepatitis-A-Impfung ins Standardprogramm. Die Impfung kann noch am letzten Tag vor der Abreise in den Urlaub erfolgen, da die Inkubationszeit der Erkrankung länger als die Ausbildung von Antikörpern durch die Impfung dauert. Nach 6-12 Monaten wird eine Auffrischimpfung durchgeführt – Die Schutzwirkung hält dann mindestens 10 Jahre an. Neue Studien belegen bei korrekt durchgeführter Grundimmunisierung (2 Dosen im Abstand von mindestens einem Jahr) eine Schutzwirkung sogar für mehr als 30 Jahre. In den meisten Fällen stellt die Impfung eine klassische Reiseimpfung dar und muss zunächst selbst bezahlt werden. Immer mehr Krankenkassen ersetzen jedoch ihren Versicherten die Kosten für diese Reiseimpfung, so dass sich eine Nachfrage bei der Krankenkasse auf Begleichung der Arzt- und Impfstoffkosten lohnt.